Case Study: App-Vermarktung am Beispiel einer Fundbüro-App

Die Anzahl der Apps, die uns Nutzern in den Stores zur Verfügung steht, ist kaum noch zu überblicken und hat die 2 Millionengrenze schon weit überstiegen. Eine App kann so schnell zur berühmten “Nadel im Heuhaufen” werden. Die Masse der Apps und somit auch die App-Store-Konkurrenz vervielfacht sich weiterhin exponentiell. Die App-Store-Optimierung ist ein Schritt, um der Gefahr zu entkommen, in der Masse unterzugehen. Doch existieren vielzählige andere Marketing-Maßnahmen, die ihr darüber hinaus unbedingt nutzen solltet und die wir euch am Beispiel einer Fundbüro-App hier kurz näherbringen möchten.

Schritt 1: Zielgruppenanalyse & Vermarktungskonzept

Am Anfang jeglicher Vermarktungsaktionen steht die Analyse der Zielgruppe. Im Falle unserer Fundbüro-App “Lost & Find” besteht diese hauptsächlich aus Smartphone-Besitzern, die im Alter von ca. zwölf bis 40 Jahren sind. Darüber hinaus definierten wir eine weitere Zielgruppe, die aus potenziellen Multiplikatoren wie Journalisten oder möglichen Partnern besteht. Entsprechend dieser Zielgruppen entstand eine hauptsächlich online ausgerichtete Marketing-Strategie, die jedoch die Offline-Kanäle nicht vollkommen außer Acht ließ.

Schritt 2: Logo & Wording

Bereits vor der eigentlichen Programmierung der Anwendung werden die ersten Marketingprozesse ins Rollen gebracht. Neben dem Logo sollte – nein, muss – sich auch der App-Name an der fokussierten Zielgruppe orientieren. Für die App “Lost & Find” definierten wir dabei die folgenden Anforderungen an Logo und Wording:

  • international
  • einfach
  • knackig
  • einprägsam
  • Integration der Kernfunktionen “Suchen” und “Finden”

Anhand dieser Kriterien entstand der Name: “Lost &  Find”. Das Wording beinhaltet und transportiert ganz eindeutig die zwei Hauptaufgaben der App: Suchen und Finden. Betrachtet man die Zeitformen, fällt eine sprachliche Besonderheit auf: “Lost” ist eine vergangene Handlung und “Find” bezieht sich auf die Gegenwart. Diese Ungleichheit verdeutlicht den Punkt, an dem die App ansetzt: “Ich habe bereits etwas verloren und möchte es mithilfe der Anwendung schnell und einfach wiederfinden.”

Im Gegensatz zum Titel ist der Subclaim “Fundbüro 2.0” offensichtlich nicht englisch, sondern deutsch. Dies ist ein weiteres Stilmittel. So kann der Subclaim einfach der jeweiligen Landessprache angepasst werden, sobald die App in einem anderen Land Anwendung findet. Darüber hinaus assoziieren wir mit dem Wort Fundbüro alle etwas Bekanntes, sodass sich den Nutzern der Mehrwert der App sofort erschließt. Das Besondere ist außerdem der Zusatz “2.0”. Er unterstreicht die Aktualität und die Verbindung zum mobilen und reichweitenstarken Internet.

Die erarbeiteten Logo-Vorschläge transportieren authentisch und auf den ersten Blick, was sich hinter der App verbirgt. In den Abbildungen unten seht ihr die drei favorisierten Logo-Skizzen. Neben dem visualisierten Titel enthält das Logo darüber hinaus eine Lupe. Auch sie hat die Funktion, dem Nutzer schnell und deutlich zu vermitteln, was ihn erwartet.

 

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Abb. 1: 3 verschiedene Varianten für das App-Logo

Schritt 3: App-Store-Optimierung

An dieser Stelle möchten wir euch deutlich machen, wie sich die verschiedenen Schritte einer integrierten Kampagne auch im Kontext des App-Marketings untereinander bedingen: Neben Titel und Logo sind außerdem ein originelles App-Icon sowie ein ausgefeiltes Screendesign essenziell, um den Ansprüchen der Zielgruppe gerecht zu werden und vor allem: um die Aufmerksamkeit der Nutzer in den App-Stores auf sich zu ziehen. Denn wie wir oben vermerkt haben, müssen wir uns das Interesse der Nutzer mit einer Vielzahl anderer Anwendungen teilen. Hier findet ihr einen Artikel über den optimalen Einsatz vom Bildmaterial und Grafiken in den Apps.

 

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Abb. 2: das App-Icon von “Lost & Find”

 

Das Icon der Fundbüro-App “Lost & Find” beinhaltet als Hauptelement die Lupe, die bereits im Logo auftaucht. Das Icon integriert sich dadurch in die Gesamterscheinung der App – genau wie das Screendesign: Es ist schlicht gehalten, jedoch trotzdem ansprechend und freundlich. Ferner unterstützt die effektvolle Gestaltung die Funktionalitäten der Anwendung, sodass sich die Nutzer schnell und einfach durch die Prozesse “Suchen” oder “Finden” navigieren können. Durch geschickt ausgewählte Screenshots der App in den Stores könnt ihr obendrein die Nutzer von eurer Anwendung überzeugen. Sie verdeutlichen ihm den Inhalt der App, ohne sie vorher installieren zu müssen.

 

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Abb. 3: Beispiele für Android-Screenshots, die den Funktionsumfang einer Anwendung in den App-Stores verdeutlichen

 

Ein weiterer Trick ist, sich bei dem Titel und der App-Beschreibung an den wichtigsten Schlüssel-Keywords zu orientieren – ähnlich der Suchmaschinenoptimierung. Auch so könnt ihr die Sichtbarkeit in den App-Stores erhöhen. In einem älteren Blogartikel haben wir dieses Thema bereits kurz aufgegriffen. Darüber hinaus ist die Auswahl der richtigen Kategorien für eure Anwendung von Vorteil.

 

Schritt 4: Landingpage

Wie wir bereits mehrfach beschrieben haben, ist die Konkurrenz in den Stores immens. Es wäre daher fast blauäugig, eine komplett neue App ausschließlich dort zu platzieren. Zumal dieser Vertriebskanal bei sogenannten Web-Apps beispielsweise komplett wegfällt. Daher gehört aus unserer Sicht eine Landingpage zum Standard-Repertoire.

Am Beispiel unserer Fundbüro-App zeigen wir euch kurz auf, welche wichtigen Punkte es hierbei zu beachten gilt bzw. welche Punkte enthalten sein sollten: Neben einem ansprechenden Bild gehören zusätzlich die Links zu den jeweiligen App-Stores auf die Seite. Verschiedene Content-Bereiche erfüllen darüber hinaus zwei wichtige Aufgaben: Zum einen vermitteln sie die wichtigsten Informationen zur App und zum anderen sind sie Teil der Suchmaschinenoptimierung. Somit können die Nutzer eure App auch über die Stores hinaus über Google Suchanfragen finden.

 

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Abb. 4: Screenshot der Landingpage zur App “Lost & Find”

 

Schritt 5: Flyer

Wie im ersten Schritt beschrieben, ist das Vermarktungskonzept zwar größtenteils online basiert. Jedoch wollten wir die Offline Bereiche nicht ganz außen vor lassen. Aus diesem Grund sind auch Flyer Teil des App-Marketings für “Lost & Find”. Des Weiteren suchen wir meist nur aktiv bei Google, wenn wir gerade in diesem Moment Bedarf an einer entsprechenden Lösung haben. Flyer sind deshalb ebenso sinnvoll, um das Interesse passiver User auch außerhalb des Webs zu wecken. Kommen sie irgendwann in die Lage, etwas verloren oder einen Gegenstand gefunden zu haben, so kann der Flyer als entsprechender Reminder agieren.

 

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Abb. 5: Flyer zur interaktiven Fundbüro-Anwendung “Lost & Find”

 

Wie in der Abbildung zu sehen ist, stand die Darstellung der Emotionen im Vordergrund, die wir beim Verlust wichtiger Gegenstände empfinden. Das Testimonial transportiert in einer überspitzten Geste diesen Verlust auf der Vorderseite des Flyers. Neben Aufmerksamkeit soll dies auch Empathie für die abgebildete Person erzeugen. Die Rückseite löst die Situation entsprechend auf und bietet mit der Fundbüro-App eine Lösung an. Die primären Verteilungszentren der Flyer wurden mit Bars, Universitäten, öffentlichen Orten, Festivals usw. definiert. Das sind Orte, an denen sich die entsprechend junge Zielgruppe vermehrt aufhält und zusätzlich auch häufig Gegenstände verloren werden. Bei Geschäftsterminen mit potenziellen Partnern bzw. Multiplikatoren dienen die Flyer ebenso als emotionale Gedankenstütze.

 

Schritt 6: Crowdfunding

Für die Vermarktung neuer Projekte jenseits von TV oder Zeitung ist auch das Crowdfunding eine interessante Form der Werbung. Eigentlich dient Crowdfunding dazu, Gelder von einer Vielzahl an Nutzern zu sammeln, um ein Projekt umzusetzen. Tatsächlich kann diese Form jedoch auch dazu beitragen, Medien wie auch andere Multiplikatoren auf sich aufmerksam zu machen. Im Zuge der Crowfunding-Kampagne für “Lost & Find” drehten wir im sechsten Schritt ein Video mit dem Gründer und Erfinder der App Christopher Günther und arbeiteten verschiedene Texte auf. Kleine Randnotiz: Die Fanzahl, die man erreichen muss, um in die Finanzierungsphase zu gelangen, wurde in unserem Beispiel erfolgreich generiert.

 

Schritt 7: Facebook

Der Social Media-Allrounder Facebook war auch Teil der Kampagne für “Lost & Find”. Im Namen des Auftraggebers erstellten wir die Facebook-Werbeanzeigen. Kurzer Hintergrund-Fakt: Die Fundbüro-App “Lost & Find” lebt von Inhalten. Denn nur wenn genügend gefundene Gegenstände in der Datenmenge enthalten sind, ergibt eine Suche via Fundbüro 2.0 auch Sinn. Aus diesem Grund wählten wir gemeinsam mit dem App-Erfinder drei Großstädte aus. Die Anzeigen erschienen entsprechend nur den Facebook-Usern, die in einer der Städte leben. Darüber hinaus zeigte ein A/B-Test, welcher Inhalt erfolgreicher ankam: Die Anzeigen mit einem emotionaleren Bild schlugen mit deutlich weniger Kosten pro Like zu buche, sodass wir die durchschnittlichen Kosten pro Like in Deutschland (1 €) unterboten.

 

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Abb. 6: Die getesteten Facebook-Anzeigen für die “Lost & Find”-Facebook-Kampagne

 

Jetzt seid ihr an der Reihe! Viel Spaß und vor allem Erfolg beim Konzipieren, Kreieren, Schreiben und Illustrieren eurer Kampagnen. Falls ihr noch Fragen zum Thema App-Marketing habt oder einen Tipp gebrauchen könnt, stehen wir euch jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

 

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