Studie: 7 Erfolgsfaktoren für digitale Innovation

Wie gestalten Unternehmen und Start-ups digitale Innovationen im Jahr 2020? Wie erfolgreich sind sie dabei und viel wichtiger: was trägt zu diesem Erfolg bei?

Für unsere Studie “Digitale Innovation 2020” befragten wir 105 Experten im Bereich Innovation und Digitalisierung in der DACH-Region, um zu erfahren, wie diese vorgehen und wie erfolgreich diese Bemühungen sind. Die gesamte Studie, mit Kommentaren von Mark Poppenborg, Lysander Weiß und Johannes Ceh, steht hier zum Download bereit.

Die Antworten, die wir erhielten, waren teilweise sehr überraschend und zeigen, dass Unternehmen und Start-ups anders vorgehen, als wir es erwartet hätten. Aus den wichtigsten Erkenntnissen der Studie haben wir 7 Erfolgsfaktoren für die Entwicklung digitaler Innovation entwickelt.

Die im folgenden aufgeführten Faktoren für eine erfolgreiche Innovationsentwicklung müssen nicht alle zutreffen, um eine nutzenstiftende zukunftsweisende digitale Innovation zu erhalten. Es sind jedoch wichtige Bausteine, die einen Beitrag dazu leisten, dass die Vision auch tatsächlich erfolgreich umgesetzt werden kann.

Doch was bedeutet eigentlich Erfolg im Zusammenhang mit digitalen Innovationen? Auch das wollten wir von unseren Studienteilnehmern wissen: Erfolg bedeutet in diesem Zusammenhang, so hat es die Mehrheit der Studienteilnehmer angegeben, dass die Innovationsidee tatsächlich realisiert werden konnte und mit gutem Beispiel vorangegangen ist und dass die digitale Innovation positives Feedback bei Kunden oder Nutzern hervorruft. (FLYACTS Studie Digitale Innovation, S. 20) Die im folgenden aufgeführten Empfehlungen zahlen demnach auf diese Definition einer erfolgreichen digitalen Definition ein. Sie decken sich überwiegend mit unseren Erfahrungen aus über 150 Digitalisierungsprojekten.

Die 7 Erfolgsfaktoren für digitale Innovation lauten:

1. Sorgen Sie für eine starke strukturelle Basis.

Innovation sollte zur Kernkompetenz jedes Unternehmens gehören. Demzufolge sollte das Thema Innovation auf der Agenda eines jeden CEO stehen. Doch wie stark sollte das C-Level aktiv an der Innovationsentwicklung mitwirken?Entgegen bisheriger Erwartungen, das C-Level in die IT mit einzubeziehen, vollzieht sich momentan ein Wandel, den auch unsere Studie aufzeigt. Die Antworten unserer Umfrage zeigen, dass das Einbeziehen der Unternehmensführung in die Entwicklung der digitalen Innovation überraschenderweise keinen signifikanten Einfluss auf deren Erfolgsstärke hat – weder positiv noch negativ. (FLYACTS Studie Digitale Innovation, S. 14)
Dennoch sind wir der Ansicht, dass die Unternehmensführung ein wichtiger Stakeholder ist, der zwar nicht aktiv an der Umsetzung teilhaben muss, aber den Umsetzungsteams strukturell sowie bezüglich Manpower und Skills einen sicheren Background bieten muss.Auch Mark Poppenborg sieht es so: Auch wenn sie nicht aktiv mitwirkt, so ist es “die Rolle der Unternehmensführung […], Innovation zu fördern, indem sie die dafür nötigen strukturellen Voraussetzungen schafft. Das ist gerade nicht die Arbeit an der Kultur, sondern eine intelligente Trennung von Routine- und Kreativarbeit sowie die Gewährleistung eines organisatorischen Nestschutzes für Innovationsvorhaben.”

 

2. Nehmen Sie alle aktiven Stakeholder mit.

In der Mehrheit der Fälle, die ihre digitale Innovation als erfolgreich bewerteten, wurden neben der IT auch das C-Level, das Marketing und der Vertrieb mit einbezogen. (FLYACTS Studie Digitale Innovation, S. 13) Alle weiteren Nennungen dürften auch von der Ausrichtung der Digitalen Innovation abhängen. So wird eine App, die den Vertrieb unterstützen soll, sicherlich den Vertrieb mit einbeziehen, aber nicht die Produktionsabteilung und andersherum. Die gute Durchmischung und die Tatsache, dass von den 14 zur Auswahl gestellten Arten an Stakeholdern 5 mit hoher Häufigkeit (zwischen 48 und 67 Nennungen) und 8 mit mittlerer Häufigkeit (zwischen 32 und 67 Nennungen) angekreuzt wurden (FLYACTS Studie Digitale Innovation, S. 13), zeigt, dass die Unternehmen, die erfolgreich an einer Entwicklung digitaler Innovation arbeiteten, dies in interdisziplinären Teams tun. Gemeint ist damit die Einbeziehung von der Strategie und Konzeptionsebene, der Umsetzenden (IT und Designer), als auch der Qualitätssicherung.

 

3. Bilden Sie autarke Teams.

Gestützt und angeregt durch die Unternehmensführung sind es selbstständig arbeitende Teams, die zur erfolgreichen Entwicklung der Digitalen Innovation beitragen. Auf die Frage, was es für die Entwicklung einer digitalen Innovation vor allem braucht, wurde am häufigsten ein umsetzungsstarkes, passendes Team genannt (FLYACTS Studie Digitale Innovation, S. 22). Umsetzungsstark meint in diesem Zusammenhang, dass das Team eigenständig Entscheidungen treffen und diese in die Tat umsetzen kann. Durch kurze Entscheidungsketten wird eine schnelle und lösungsorientierte Innovationsentwicklung gewährleistet.

 

4. Bleiben Sie bei Ihrem Kerngeschäft aber lassen Sie externe Unterstützung zu.

Überraschend ist die hohe Anzahl der befragten Unternehmen, die ihre digitale Innovation intern, also ohne externe Dienstleister entwickelten. Das ist bei Unternehmen mit eigenen Digital Officers und Innovation Hubs verständlich. Beeindruckend ist, dass dieses Vorgehen recht erfolgreich zu sein scheint. Es ist aber nicht zu hundert Prozent autark.64 Prozent entwickelten intern an der digitalen Innovation und 8 % holten sich dabei praktische Unterstützung von außerhalb durch Freelancer oder Agenturen ein. Zur Konzeption und Strategie hingegen ließen sich 26 % der befragten Unternehmen durch Berater unterstützen. (FLYACTS Studie Digitale Innovation, S. 11)FLYACTS - Digitale Innovation Studie 2020

 

Auch wenn der Anteil an externen Beratern und Dienstleistern gering ist, zeigt er, dass eine komplett eigenständige Entwicklung bei kaum einem der befragten Unternehmen erfolgte. Auf den wertvollen Blick von außen und auch besonders spezifische Skills kann kaum ein Unternehmen verzichten.Da von den 105 Befragten 96 angaben, dass ihre digitale Innovationsentwicklung erfolgreich war, ist davon auszugehen, dass auch dieses Vorgehen der fast ausschließlich internen Entwicklung mit teilweise externer Beratung erfolgreich ist. Das deckt sich mit der Aussage von Lysander Weiß, nach welcher die Beratung wichtiger scheint, als die reine Entwicklungsunterstützung.“Viele etablierte Unternehmen verfügen gerade in Bezug auf digitale Innovationen (noch) nicht über die notwendigen Kompetenzen, um auf externe Experten verzichten zu können. Sie müssen jedoch möglichst intern oder mit unabhängigen Beratern entwickeln, welche Projekte und Lösungen strategisch sinnvoll sind, da sonst die Gefahr besteht, dass sie vorgegebene Lösungen externer Experten von Tech-Unternehmen einkaufen.” Lysander Weiß

 

5. Entwickeln Sie End-to-End.

Als End-to-End wird üblicherweise der gesamte Leistungsumfang einer extern beauftragten Agentur verstanden. Im Grunde genommen bedeutet es aber, dass alle Schritte, von der Konzeption über die Entwicklung bis hin zur Vermarktung, durch ein geschlossenes Team erfolgen. Wie unsere Studie zeigt, entwickeln viele Unternehmen komplett autark und beauftragten nur 8 % praktische Unterstützung von außerhalb (durch Agenturen oder Freelancer).
Zu beachten ist hierbei, dass wir vor allem große Unternehmen befragten, die Innovation Manager, Director Digital Innovation & Transformation, Experts for Digital Transformation, Leiter Internet / Digitalisierung, Heads of Digital beschäftigen, also über eine entsprechende Unternehmensgröße und Power verfügen. Ist diese nicht vorhanden, ist es durchaus sinnvoller über eine komplette Auslagerung der Innovationsentwicklung nachzudenken.

 

6. Wenden Sie die passende Methode an.

Deutlich wurde, dass nicht die Anzahl der angewendeten Methoden eine Auswirkung auf den Erfolg der digitalen Innovation hat, sondern dass genau die passende ausgewählt wird. Dies bedeutet auch, dass eine gute und reflektierte Konzeption und Planung im Vorfeld erfolgte.Besonders häufig genannt wurden die MVP Entwicklung (25 Nennungen von 60 als sehr erfolgreich eingestuften Digitalen Innovationen), Scrum (22 Nennungen) und Design Thinking (24 Nennungen), gefolgt von Customer Journey Mapping (20 Nennungen) und Business Model Canvas (17 Nennungen) (FLYACTS Studie Digitale Innovation, S. 15). Alles bewährte Methoden, die mit großer Wahrscheinlichkeit auch und gerade durch ihr Zusammenspiel so erfolgreich sind. Da Mehrfachnennungen möglich waren und die Methoden in unterschiedlichen Bereichen und Stadien der Innovationsentwicklung zum Einsatz kommen, ist davon auszugehen, dass sie für die jeweilige Phase bewusst gewählt wurden. Aussehen könnte das wie folgt: Für die MVP Entwicklung wird zunächst mit Hilfe von Design Thinking eine konkrete Innovationsidee entwickelt, die mit Hilfe des Business Model Canva in eine Vision übersetzt und anschließend im SCRUM Team agil umgesetzt wird.

Digitale Innovationen entwickeln lassen

7. Gehen Sie agil vor.

Zur Realisierung der 60 als besonders erfolgreich eingestuften Innovationen unserer Umfrage wurden am häufigsten die MVP Methode (41 %), Scrum (36 %) und Design Thinking (40 %) genutzt (FLYACTS Studie Digitale Innovation, S. 15). Damit wird deutlich, welch große Bedeutung agilen Methoden bei der Innovationsentwicklung zukommt. Sie punkten mit Schnelligkeit, Transparenz, Effizienz und vor allem Kundenzentriertheit und stellen sicher, dass die Vision tatsächlich umgesetzt wird und die Innovation gleichzeitig flexibel an den wahren Kundenbedürfnissen ausgerichtet werden kann.

Die hier angeführten Erfolgsfaktoren decken sich mit unseren Erfahrungen aus über 150 Digitalisierungsprojekten und lassen sich kurz und knapp wie folgt zusammenfassen:

Im interdisziplinär und autark arbeitenden Team, mit der Rückendeckung aller Stakeholder und mit effizienten agilen Methoden entstehen wirklich nutzenstiftende und kundenzentrierte Anwendungen.

 

Digitale Innovationen sind unsere Zukunft, doch wie gehen Unternehmen mit der Thematik um? Die Trendstudie gibt Antworten. Laden Sie sich die PDF kostenlos und unverbindlich herunter.

 

 

 

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