Ist ein NDA bei Venture Capitalists sinnvoll?

In unserem täglichen Arbeitsleben kommt das Thema des NDA (Non-disclosure agreement = Verschwiegenheitsverpflichtung) immer wieder auf den Tisch. Im Bereich des Tech Developments ist das durchaus sinnvoll. Wir entwickeln Anwendungen für namenhafte Unternehmen und haben Zugriff auf sensible Daten von Angestellten oder Nutzer*innen. Damit muss natürlich entsprechen umgegangen werden.

Wie sieht es aber im Bereich des Venture Developments aus? Gründer*innen kommen mit einer Idee zu uns und möchten natürlich verhindern, dass andere ihnen zuvor kommen. Sie wollen ihre Idee schützen und das am besten mit einem NDA, das zu einem späteren Zeitpunkt auch von den Investor*innen unterzeichnet werden soll. Wir halten das für wenig sinnvoll und erklären warum:

 

Die Zeit von Investor*innen und Venture Buildern ist wertvoll

Investor*innen erhalten pro Jahr über 1000 Anfragen zu Startups und Investitionsmöglichkeiten. Niemand hat die Zeit erst ein NDA prüfen zu lassen und zu unterschreiben bevor die eigentliche Idee geteilt wird. Eure sorgsam verfasste Mail landet dann einfach unbeantwortet im Papierkorb.

 

Die meisten Ideen sind nicht einzigartig

Für euch fühlt es sich wie ein Geistesblitz an und ihr seid davon überzeugt, dass noch keine andere Person auf die gleiche Idee gekommen sein kann. Schließlich würde es sonst längst ein Unternehmen geben, welches eure Idee umgesetzt hätte. Leider entspricht das nicht der Realität und ihr seid nicht allein mit eurer Idee. Ein unterzeichnetes NDA ist daher leider wenig wert.

 

Digitale Ideen sind nicht schützbar

Anknüpfend an Punkt 2 müssen wir euch sagen, dass eine digitale Idee nicht geschützt bzw. patentiert werden kann. Es kann also gut sein, dass ein weiteres digitales Produkt auf den Markt kommen kann, dass eurer Idee sehr ähnlich ist und Konkurrenz für euch bedeutet. Das liegt aber nicht an einem fehlenden NDA, sondern daran, dass viele Menschen ähnliche Probleme haben und Lösungen dafür suchen. Wenn es die noch nicht gibt, ist eine App-Idee schnell geboren.

Wenn ihr mehr zum Thema „Eine digitale Idee schützen“ erfahren wollt, lest unseren Beitrag dazu (https://www.flyacts.com/kann-ich-meine-app-idee-patentieren-oder-schuetzen-lassen).

 

Die Idee allein ist nicht viel wert

Das klingt erstmal hart. Aber viel wichtiger für den Erfolg einer App-Idee ist die Mentalität der Gründer*innen, die Umsetzungspower mit der die Idee voran getrieben wird und eure Kreativität und oft auch Durchhaltevermögen. Die meisten Erfolgsstories in der Tech Branche sind auf harter Arbeit begründet und die richtige und gute Idee bildet dabei das Fundament.

 

Ein NDA verschließt mehr Türen als es öffnet

Wenn ihre eure Idee preisgebt und teilt hat das einige Vorteile. Ihr erhaltet schneller Feedback zu dem Thema. Vielleicht können euch Investor*innen auf ähnliche (gescheiterte) Projekte aufmerksam machen und ihr könnt von den bereits gemachten Fehlern lernen und sie vermeiden. Auch können so Kontakte zu weiteren Investor*innen einfacher möglich gemacht werden. Ohne NDA können gut vernetzte Investor*innen frei über eure Idee sprechen und euch helfen Kontakte zu knüpfen.

 

Ein NDA steht einer guten Zusammenarbeit und Vertrauen im Weg

Die Beteiligung an eurem Startup über einen VC bedeutet auch gegenseitiges Vertrauen aufbauen. Ein NDA unterstellt von Anfang an ein gewisses Level an Misstrauen. Zudem sind VCs in ihrem Netzwerk auf ihren guten Ruf angewiesen und können es nicht riskieren, diesen aufs Spiel zu setzen. Eine bessere Herangehensweise ist es, gut zu recherchieren, mit wem ihr Kontakt aufnehmt, um eine Beteiligung zu erreichen.

Wir verstehen absolut, dass ihr eure Idee am liebsten schützen lassen wollt – da sie euch viel bedeutet. Das ist auch wichtig, denn ihr müsst hinter eurer Idee stehen. Aber all die Gründe sprechen wirklich gegen ein NDA – geht sogar lieber proaktiv auf Leute zu und erzählt eure Idee – sammelt so viel Feedback wie möglich, denn letztendlich werden andere Menschen (eure Kunden!) auch darüber entscheiden, ob eure Idee ein Erfolg wird – und es tatsächlich einen Market-Fit gibt. Schau euch dazu auch gern unseren Guide zur Marktvalidierung an: https://www.flyacts.com/marktvalidierung-fuer-digitales-neugeschaeft

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